Tag der "offenen Straße"
Der Ostring ist wieder frei!
Schüsse in der Volksbank! Tiger und Katzen auf der Straße! – Was gefährlich klingt, entpuppt sich als lustiges Straßenfest. Nach halbjähriger Bauzeit sind die Arbeiten am Ostring (fast) abgeschlossen und alle anliegenden Geschäftsleute feiern mit Kunden und Nachbarn ein Ende der umständlichen Umwege, des Lärms und Staubs.
Endlich fahren nicht mehr Bagger und Lastwagen über die verkehrstechnisch wichtige Straße. Stattdessen erobern sich Radler die schlaglochfreie Strecke. Kinder verschönern mit Straßenmalkreide den frischen Asphalt und Anwohner stellen ihre Gartengarnitur mitten darauf. Soviel Freizeitwert bietet der Ostring allerdings nur an diesem Samstag, an dem die Fahrbahndecke fertig, der allgemeine Verkehr aber noch nicht zugelassen ist.
Die Inhaber der neun anliegenden Geschäfte, denen die zurückliegenden Monate Umsatzeinbußen beschert hatten, wollen sich jetzt nicht mehr ärgern, sondern ein Fest feiern! Jeder hatte sich dazu etwas einfallen lassen. Die beiden Bäcker taten, was sie am besten können: leckere Teilchen backen. Im Bauernladen gab es Kartoffelsuppe aus großen Töpfen, die zu schnell geleert waren. Bei der Versicherung und in der Bankfiliale wurde scharf geschossen, auf eine Torwand und mit Laserpistolen. Und vor dem Supermarkt verwandelten sich Kinder in gefährliche Raubtiere - ganz einfach durch Schminke.
Wer wollte, konnte auf der Feiermeile auch etwas Neues erfahren: In einer Orchideenzucht wurde erklärt, wie die Setzlinge aufgezogen werden. Und in der Leiwes Kaffeerösterei waren die Besucher eingeladen, bei einem Röstvorgang dabei zu sein. Direkt an der heißen Maschine erklärte der Firmenchef alles rund um das Thema Kaffee, derweil die Bohnen in der Hitze tanzen, knacken und dampfen.
Hubert Leiwes hatte viel zu berichten aus den Anbauländern der Kaffeekirschen rund um den Äquator, den Plantagen und Kaffee-Varietäten. Gesprächsstoff gab es reichlich vom handwerklichen Röstvorgang im Trommelröster bis zur Zubereitung verschiedener Kaffeesorten.
Nach der Theorie waren die Besucher der Rösterei eingeladen, das Produkt gleich einmal zu verkosten: Mit ihrem Cappuccino oder Espresso stellten sich die Gäste gern draußen an die Stehtische.
Ein Fest, so schön wie das Wetter an diesem sonnig-warmen Herbsttag!